Haarausfall nach Strahlentherapie
Die Diagnose Krebs stellt an sich schon eine außergewöhnliche Belastung für Ihren Körper und die Psyche dar. Hinzu kommt der Gedanke, wie sich die Behandlung auf Ihren Haarwuchs auswirkt und ob es zur Vollglatze kommt. Generell sollten Sie wissen, dass die Strahlentherapie seltener zu Haarausfall führt als eine Chemotherapie. Entscheidend ist hier die Strahlendosis und die Körperregion, auf der die Bestrahlung punktuell vorgenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Warum es zu Haarausfall bei der Strahlentherapie kommt
- Haarverlust im Regelfall nur bei Bestrahlung der Kopfregion
- Wachsen die Haare nach der Behandlung wieder nach?
- Haartransplantation ist bei Haarverlust nach Strahlentherapie erfolgreich
- In einigen Fällen ist der Haarausfall nach einer Strahlentherapie zeitlich begrenzt
Warum es zu Haarausfall bei der Strahlentherapie kommt
Ob sich Haarverlust in Folge einer Bestrahlung von Tumoren einstellt, hängt davon ab, welche Körperregion behandelt wird. Bei einer Bestrahlung des Kopfes ist das Risiko für Haarausfall höher, da die Haarwurzeln durch die Strahlen geschädigt werden.
Für Ihre Gesundheit ist die Strahlentherapie essenziell, wodurch Sie sich um den Haarwuchs deutlich weniger Sorgen machen sollten. Gegen Haarverlust gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten, während die punktuelle Behandlung eines Tumors nur mit Bestrahlung möglich ist.
Es ist ein Fakt, dass die empfindlichen Haarfollikel einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt sind. Um bis zum Behandlungsherd durchzudringen, müssen die Strahlen die Kopfhaut durchbrechen und die Follikel passieren.
Auch bei einer Chemotherapie ist Haarausfall eine typische Begleiterscheinung.
Hier wächst die Kopfbehaarung aber deutlich schneller wieder nach als bei Bestrahlungen, wo dauerhaft dünner Haarwuchs oder der Verbleib kahler Stellen im Behandlungsareal keine Seltenheit sind.
Haarverlust im Regelfall nur bei Bestrahlung der Kopfregion
Bestrahlungen am Körper führen meist nicht zum Haarverlust. Bei einer Strahlentherapie des Kopfes wird der Strahl durch die Kopfhaut zum Tumor geleitet, wo er aufgrund der punktuellen Behandlung sein größtes Wirkungsspektrum erzielt. Allerdings lässt sich nicht vermeiden, dass die Haare auch bei punktgenauer Bestrahlung in Mitleidenschaft gezogen werden.
Je stärker die Strahlendosis ist, umso höher ist das Risiko für Haarausfall. Bei Strahlungstherapien gegen Krebstumore ist der Haarverlust meist kreisrund mit ausufernden Kanten und umfasst die Kopfregion, in der bestrahlt wurde. Vollständiger Haarausfall in diffuser Ausprägung ist selten.
Wenn es zur Vollglatze kommt, liegt das in den seltensten Fällen an der Bestrahlung. Vielmehr nimmt die Psyche hier Einfluss und das Haar fällt aufgrund von Stress aus. Direkt therapiebasierend tritt Haarverlust nur partiell und nur an der Stelle auf, die bestrahlt wurde.
Bei Tumoren in anderen Körperregionen, beispielsweise in der Brust, kann es durch die Bestrahlung lediglich zu einem Verlust der Achselbehaarung kommen. Der Kopf wird nicht in Mitleidenschaft gezogen, da hier keinerlei Strahlen auftreffen und somit kein direkter Schaden an den Haarwurzeln entstehen kann.
Wachsen die Haare nach der Behandlung wieder nach?
In den meisten Fällen endet der Haarverlust nach einer Strahlentherapie. Auch bei Chemotherapien mit der Nebenwirkung „Vollglatze“ wächst das Haar ohne Ihr Zutun wieder nach. Dennoch müssen Sie sich nach der Bestrahlung länger gedulden als nach einer Chemotherapie.
Bis die ersten Haare auf kahlen oder stark ausgedünnten Arealen nachwachsen, können nach der Bestrahlung einige Wochen oder gar Monate vergehen. Bei einer Chemotherapie wächst das Haar hingegen als feiner Flaum unmittelbar nach dem Absetzen der Medikamente nach.
Die Behandlung von Gehirntumoren erfordert eine sehr hohe Strahlendosierung. Um eine vollständige Heilung zu erzielen, wird in regelmäßigen Abständen mehrfach hintereinander bestrahlt. Die Strahlen treffen immer wieder punktuell auf die selbe Stelle des Kopfes auf, wodurch die Haarfollikel stark geschwächt werden.
Bei Bestrahlungen über mehrere Monate kann es zum völligen Absterben der Follikel im entsprechenden Bereich kommen, so dass der natürliche Haarwuchs auch nach erfolgreichem Behandlungsabschluss nicht eintritt. Hingegen bei Hirntumoren ist aufgrund der Behandlungslänge und Intensität mit dauerhaftem Haarverlust zu rechnen.
Im Behandlungszeitraum kann eine Perücke ratsam sein. Denn die Auffüllung der kahlen Stelle durch ein Eigenhaarimplantat muss bis nach der Beendigung der Strahlentherapie warten.
Bei kürzeren und weniger starken Bestrahlungen erholen sich die Haarwurzeln selbstständig und Ihr Haar wächst in der gewohnten Dichte wieder nach.
Haartransplantation ist bei Haarverlust nach Strahlentherapie erfolgreich
Über eine Strahlentherapie brauchen Sie nicht lange nachdenken. Um den Tumor zu behandeln und Ihre Gesundheit wiederherzustellen, ist die Bestrahlung das sicherste und modernste Verfahren der heutigen Zeit.
Wenn sich Haarausfall nach einer Strahlentherapie nicht ausschließen lässt, können Sie nach Ihrer Genesung über eine Haartransplantation nachdenken. Sie sollten wissen, dass die Bestrahlung keine Narben auf dem Kopf hinterlässt. Das bedeutet, dass die Eigenhaarverpflanzung ohne Vorbehandlung erfolgen kann. Um Ergebnissicherheit zu erzielen, sollte die Tumorbestrahlung vor einer Haartransplantation vollständig abgeschlossen sein. Die frisch verpflanzten Follikel würden bei einer erneuten Bestrahlung absterben.
Im Vorgespräch teilen Sie dem Behandlungsteam der Haarklinik mit, wie lange die Strahlentherapie zurückliegt und ob Sie geheilt sind. Im Anschluss wird eine Diagnostik Ihrer Kopfhaut eingeleitet und Sie können den Termin für den minimalinvasiven Eingriff in Kürze wahrnehmen.
Mit einer Ergebnissicherheit von 95% müssen Sie sich nach einer Strahlentherapie keine Sorgen um den partiellen Verlust der Kopfbehaarung machen.
In einigen Fällen ist der Haarausfall nach einer Strahlentherapie zeitlich begrenzt
Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass die Bestrahlung aller Körperregionen fernab des Kopfes keinen Einfluss auf Ihren Haarwuchs hat. Haarverlust nach einer Strahlentherapie tritt als Folge der Bestrahlung von Hirntumoren ein.
Je nach Strahlungsstärke und Behandlungsdauer kann der Haarausfall zeitlich begrenzt oder von Dauer sein. Wenn Sie unter starkem Haarausfall nach der Strahlentherapie leiden und das Haar auch nach Beendigung der Behandlung nicht nachwächst, ist eine Haartransplantation möglich.
Geben Sie sich ein paar Monate Zeit, da die Follikel durch eine Strahlenbehandlung nachhaltig geschädigt sind und sich erholen müssen. Nicht selten wächst dauerhaft verloren geglaubtes Haar ein halbes Jahr nach der erfolgten Strahlentherapie ohne weiteres Zutun nach.