Haartransplantation Krankenkasse

Haartransplantation Kostenübernahme: Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Fällt das Haar aus und erste kahle Stellen werden auf dem Kopf sichtbar, befinden sich die meisten Betroffenen unter einem starken Leidensdruck. Das Selbstbewusstsein nimmt ab und im schlimmsten Fall führt der Verlust der Kopfbehaarung zu einer Depression.

Ob die Haartransplantation von der Krankenkasse übernommen wird, ist daher eine berechtigte Frage, die sich viele von Haarausfall betroffenen Menschen stellen. Die hohen Kosten in Deutschland sind oftmals nicht aus der eigenen Tasche zahlbar. Daher stellen sich viele die Frage, ob die Behandlung nicht doch von der Krankenkasse bewilligt wird?

Inhaltsverzeichnis

  1. Haartransplantation in Deutschland
  2. In welchen Fällen ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich?
  3. Informationen zu verschiedenen Krankenkassen
  4. Was kostet eine Haartransplantation und worauf basieren die Kosten?
  5. Erfahrungen mit der Kostenübernahme der Krankenkassen
  6. Fazit

Haartransplantation in Deutschland


In der Regel können die Kosten für eine Haartransplantation in einer deutschen Klinik bei bis zu 10.000 Euro oder höher liegen. Wie teuer die Eigenhaarverpflanzung wirklich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je mehr Grafts benötigt werden, also je größer der kahle Bereich auf dem Kopf ist, umso höher steigen die Kosten.

Wenn Sie für eine Haartransplantation geeignet sind, stellt sich natürlich noch die Kostenfrage. Für viele sind die hohen Kosten hierzulande nicht zu bezahlen. Doch auch die durchaus niedrigeren Preise bei Kliniken in der Türkei sind für einige Patienten nicht realisierbar. Demnach ist für diese Patienten die Bezahlung durch die Krankenkasse die einzige Hoffnung, um endlich wieder volles Haar zu bekommen.

In welchen Fällen ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich?


Hand tippt auf Taschenrechner mit einem Kugelschreiber zwischen den Fingern

Damit die Haartransplantation von der Krankenkasse übernommen oder zum Teil bezuschusst wird, müssen einige Kriterien vorliegen. Denn in Ausnahmefällen können Sie einen Antrag stellen und einen Teil der Haartransplantation von der Krankenkasse bezahlt bekommen. 

Derartige Ausnahmen können vorliegen, wenn Sie Ihr Haar zum Beispiel nach einer Chemotherapie verlieren oder nach einer Bestrahlung unter dem Verlust der Kopf- und Körperbehaarung leiden. Tritt der Haarausfall infolge einer Verletzung, beispielsweise einer Verbrennung auf oder begründet er sich in einem Unfall, könnte es auch sein, dass eine Kostenübernahme möglich ist.

Schwieriger wird es bei psychischen Erkrankungen. Leiden Sie unter Haarausfall in Folge einer schweren Depression, sind Sie gegenüber der Krankenkasse in der Beweispflicht und müssen im Regelfall nach der ärztlichen Diagnose beim medizinischen Dienst vorstellig werden. Nur wenn dieser bestätigt, dass Ihr Haar aufgrund der Depression ausfällt, kann die Haartransplantation von der Krankenkasse übernommen werden. 

Volle Summe oder nur Teilzuschuss?

Auch hier gibt es Abstufungen, denn ob die volle Summe gezahlt oder ob nur ein Teilzuschuss gewährt wird, hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab. Bei allen ästhetischen Haarverpflanzungen ohne medizinische Notwendigkeit sind Sie Selbstzahler und müssen die Kosten für eine Behandlung aus der eigenen Tasche zahlen.

Das besondere Augenmerk wird der Beweispflicht zuteil. Auch wenn der behandelnde Arzt eine der aufgeführten Ursachen als Grund für den Haarausfall bescheinigt, ordnet die Krankenkasse ein ärztliches Gutachten vom MDD an. Schönheitsoperationen sind laut § 12 Abs. 1 SGB V von der Kostenübernahme ausgeschlossen, da sie laut Gesetzgeber unwirtschaftlich und medizinisch nicht notwendig sind.

Besteht eine medizinische Notwendigkeit, muss diese durch den medizinischen Dienst bestätigt werden. Erst dann wird darüber entschieden, ob die Haartransplantation von der Krankenkasse übernommen wird.

Informationen zu verschiedenen Krankenkassen


Als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse stehen die Chancen dafür, dass die Haarverpflanzung übernommen wird, sehr gering. Sind Sie privatversichert, kommt es auf Ihren Versicherungsstatus und die enthaltenen Leistungen an. In beiden Fällen wird eine Haartransplantation von der Krankenkasse nur in ganz seltenen Fällen und bei nachgewiesener medizinischer Notwendigkeit getragen. 

Allerdings gibt es Möglichkeiten fernab der Eigenhaarverpflanzung, die von den Krankenkassen übernommen werden. Die IKK, die Barmer und die AOK sowie die DAK zahlen im Einzelfall für Perücken. Je nach Notwendigkeit kann eine vollständige oder anteilige Kostenübernahme erfolgen. Vollständig von den Krankenkassen bezuschusster Haarersatz besteht in der Regel aus Kunsthaar, weil es günstiger als eine Perücke aus Echthaar ist. 

Trotzdem ist eine Perücke nicht so effektiv wie die Haartransplantation und vor allem sieht man fast allen Perückenträgern an, dass es sich nicht um das eigene Haar handelt.

Was kostet eine Haartransplantation und worauf basieren die Kosten?


Die Kosten für eine Haartransplantation in Deutschland können bis zu 10.000 Euro oder mehr betragen, während renommierte Haarkliniken in der Türkei den Eingriff für 2.500 bis 4.000 Euro anbieten, unterstützt durch staatliche Subventionen und niedrigere Lohn- und Lebenshaltungskosten.

Der Wettbewerb zwischen türkischen Haarkliniken senkt zusätzlich die Preise. Obwohl die Krankenkassen die Behandlung in der Türkei nicht übernehmen, sind die Kosten erschwinglicher als in Deutschland, und die Qualität oft sogar besser. Zusätzlich sei angemerkt, dass einige Kliniken auch eine Haartransplantation Finanzierung anbieten, sodass die Gesamtsummer ganz bequem in einzelnen Monatsraten abbezahlt werden kann.

Erfahrungen mit der Kostenübernahme der Krankenkassen


In Deutschland gibt es kaum Erfahrungsberichte darüber, dass die Haartransplantation von einer Krankenkasse übernommen wurde. Fakt ist, dass die meisten Anträge mit dem Vermerk abgelehnt werden, dass keine medizinische Notwendigkeit besteht. Dennoch kann sich der Antrag im Einzelfall lohnen. 

Treffen die aufgeführten Kriterien auf Sie zu, liegt ein langer und beschwerlicher Weg vor Ihnen. Nach der medizinischen Diagnose wird ein Termin beim MDD vereinbart, nach dessen Ergebnis die Krankenkasse entscheidet, ob Sie die Kriterien für eine Kostenübernahme erfüllen. Wenn der Haarausfall nachweislich und bestätigt auf einer schweren Depression beruht, ist es durchaus möglich, dass Sie von Ihrer Krankenkasse einen Teil der hohen Kosten für einen ästhetisch-chirurgischen Eingriff erstattet bekommen. 

Liegt keine der genannten Kriterien als Grund für den Haarschwund vor, ist eine Übernahme der vollständigen oder anteiligen Kosten durch die Krankenkasse grundsätzlich ausgeschlossen.

Fazit


Eine Haarverpflanzung ist eine Methode, mit der sich Haarschwund mit verschiedenen Ursachen effektiv behandeln lässt. Fernab weniger Ausnahmen wird die Kostenübernahme durch die Krankenkasse im Regelfall abgelehnt. Das bedeutet nicht, dass Sie auf eine Eigenhaarverpflanzung verzichten müssen. Wenn Sie sich für eine Haarklinik in der Türkei entscheiden, liegen die Kosten deutlich unter den Preisen für die qualitativ identische Behandlung in Deutschland. 

Haben Sie Ihr Haar durch einen Unfall, eine Depression oder in Folge einer chemotherapeutischen Krebsbehandlung verloren, ist eine Bezuschussung oder die vollständige Kostenerstattung der Haartransplantation durch die Krankenkasse möglich. Die Voraussetzung dafür ist eine medizinische Diagnose von Ihrem Arzt und eine Vorsprache beim medizinischen Dienst, der letztendlich über die Notwendigkeit der Behandlung und damit über eine mögliche Kostenübernahme entscheidet.

FAQ

Welche Dokumente werden für den Antrag auf Kostenübernahme benötigt?

Für den Antrag sind medizinische Gutachten, ein ärztlicher Befund und Nachweise über die psychische Belastung erforderlich.

Wie lange dauert die Bearbeitung eines Antrags bei der Krankenkasse?

Die Bearbeitungszeit kann mehrere Wochen bis Monate betragen, je nach Krankenkasse und Umfang der Prüfung.

Welche Alternativen gibt es, wenn die Krankenkasse den Antrag ablehnt?

Möglichkeiten sind die Finanzierung durch Ratenzahlung, Kredite oder kostengünstigere Behandlungen im Ausland.

Gibt es spezielle Krankenkassen, die häufiger Kosten übernehmen?

Manche private Krankenversicherungen bieten umfangreichere Leistungen, aber es hängt stark vom individuellen Versicherungsvertrag ab.

Wie hoch sind die Erfolgschancen einer Kostenübernahme bei psychischen Belastungen?

Die Erfolgschancen sind gering und erfordern detaillierte medizinische Nachweise und Gutachten.