Vernarbender Haarausfall – Was Sie darüber wissen sollten
Leiden Sie unter vernarbendem Haarausfall? Hierbei handelt es sich um eine schwerwiegende Form des Haarverlusts, da sich auf den betroffenen Stellen sichtbare Narben bilden. Bei Alopecia cicatricalis ist eine schnelle Diagnostik notwendig, da sich der Haarschwund im Anfangsstadium am besten behandeln lässt. Hier erhalten Sie wichtige Informationen und Unterstützung, wenn Sie von dieser Haarausfallform betroffen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist vernarbender Haarausfall
- Ursachen von vernarbendem Haarausfall
- Symptome von Alopecia cicatricalis
- Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
- Arten von primärer Alopecia cicatricalis
- Umgang mit vernarbendem Haarausfall
- Fazit: Eine frühzeitige Untersuchung und Diagnose ist wichtig
Was ist vernarbender Haarausfall?
Vernarbender Haarschwund kann Frauen, Männer und Kinder gleichermaßen betreffen. In den Bereichen, in denen das Haar ausfällt, kommt es zur Vernarbung der Kopfhaut. Richtet sich das Immunsystem gegen die körpereigenen Haarfollikel, kann es zu Alopecia cicatricalis und damit zu einer oftmals nicht umkehrbaren Form des Haarverlusts kommen.
Im Gegensatz zu kreisrundem Haarausfall zeichnen sich auf der Kopfhaut deutliche Narben ab. Von der Narbenbildung betroffen sind die Stellen, an denen das Haar ausfällt. Dieser Haarschwund tritt selten auf und kann auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Vernarbender Haarausfall äußert sich durch zwei sich gegenseitig bedingte Symptome.
Das Haar fällt aus und auf der Kopfhaut bleiben Narben zurück, die ein Nachwachsen der Haare ausschließen und die herkömmlichen Behandlungen erschweren bis unmöglich machen. Vernarbende Alopezie ist eine seltene Form des Haarverlusts und tritt als Folge schwerer und seltener Erkrankungen oder nach Unfällen auf.
Ursachen der vernarbenden Alopezie
Haarschwund mit Narbenbildung kann durch Autoimmunerkrankungen oder durch Infektionen hervorgerufen werden. Auch eine Narbenbildung nach Verletzungen, Medikamentennebenwirkungen und seltene Erkrankungen können Gründe für vernarbenden Haarausfall sein. Eine Behandlung bedarf der Abklärung der Ursache, so dass ein Besuch beim Dermatologen angeraten ist und nicht auf die lange Bank geschoben werden sollte.
Die Ursachenbehandlung steht im Fokus und setzt voraus, dass ein erfahrener Arzt zurate gezogen werden sollte. Warum die Kopfhaut vernarbt und das Haar ausfällt, wird durch verschiedene Diagnoseverfahren ermittelt. Die Ursachen Kenntnis legt den Grundstein für die Ursachenbehandlung und die Verhinderung des Fortschreitens des Haarschwunds.
Autoimmunerkrankungen
Tritt vernarbender Haarverlust als Folge einer Autoimmunerkrankung auf, kann es sich um chronisch-diskoider Lupus oder Lichen ruber follicularis handeln. Auch chronische Ekzeme und eine Kontaktdermatitis sind Störungen des Immunsystems und somit Erkrankungen, bei denen Alopecia cicatricalis als Symptom auftreten kann.
Infektionen
Kommt es zu infektiösen Kopfhauterkrankungen, können Viren und Bakterien für eine Schwächung der Haarwurzeln und letztendlich für Narbenbildung auf dem Kopf sorgen. Ehe das Haar ausfällt, kündigt sich eine Infektion durch starken Juckreiz, eine Rötung der Kopfhaut oder durch schuppige Hautstellen im betroffenen Bereich an.
Narbenbildung nach Verletzungen
Verbrennungen und andere Verletzungen der Kopfhaut können vernarbenden Haarausfall zur Folge haben. In diesem Fall ist der Haarschwund sekundär und tritt nur in Bereichen auf, die verletzt oder verbrannt wurden.
Medikamentennebenwirkungen
Haarverlust gehört zu den häufigeren Nebenwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten. Vernarbender Haarausfall ist diesbezüglich eine Seltenheit, aber nicht auszuschließen. Ein hohes Risiko besteht, wenn eine Allergie oder eine andere Unverträglichkeit in Bezug auf das Medikament vorherrscht.
Andere seltene Erkrankungen
Zu den seltenen Erkrankungen, die vernarbenden Haarschwund zur Folge haben können, gehört unter anderem die Autoimmunstörung Lupus. Auch Neurodermitis kann zur Narbenbildung auf dem Kopf führen und die Haarwurzeln so stark beeinträchtigen, dass das Haar partiell ausfällt.
Symptome von vernarbendem Haarausfall
Das Kernsymptom bei vernarbendem Haarverlust sind Narben, die unterschiedlich groß und dick sein können. Wird das Haar immer dünner, die Kopfhaut scheint durch und fühlt sich trocken, schuppig oder hügelig an, ist es möglich, dass der Haarschwund mit einer Narbenbildung einhergeht. Daher ist es wichtig, auf diese frühen Anzeichen zu achten und nicht zu warten, bis fortschreitende Symptome auftreten.Im fortgeschrittenen Stadium beginnt die Kopfhaut stark zu jucken und die Narben werden dicker, breiten sich großflächig auf dem Kopf aus und sind überall dort zu sehen und zu fühlen, wo das Haar ausfällt.
Dabei können die narbigen Veränderungen unterschiedlich ausgeprägt sein und von einzelnen, kleineren Narben bis zu einer flächig überzogenen Kopfhaut reichen. Tritt vernarbender Haarausfall auf, sind die Narben nicht selten rau und von Schuppen überzogen. Bei Brandverletzungen handelt es sich im Regelfall um wulstige, glänzende und dicke Narben.
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Diagnose
Eine ärztliche Diagnose ist für die Ursachenbehandlung und für die eventuell mögliche Behandlung des Symptoms essenziell. Nur eine präzise, fachmännisch vom Dermatologen durchgeführte Diagnostik lässt die Ursache ermitteln und so im besten Fall für einen Stopp des Haarschwunds sorgen. Begonnen wird mit einer Kopfhautuntersuchung und einer Haaranalyse.
Da die Abgrenzung zu anderen Arten des Haarschwunds essenziell ist, nimmt der Arzt ein großes Blutbild vor und untersucht das Blut mittels Ausschlussverfahren auf unterschiedliche Erkrankungen und hormonelle Störungen. Auch ein Trichoscan kann durchgeführt werden und bildet meist den Abschluss der Untersuchung, wenn andere Verfahren kein sicheres Ergebnis geliefert haben.
Behandlungsmöglichkeiten
Alopecia cicatricalis gehört zu den schwer behandelbaren Haarausfall Formen. Welche Behandlung sinnvoll und effektiv sein kann, muss der Dermatologe mit Blick auf das Untersuchungsergebnis herausfinden. Zu den möglichen Therapieansätzen gehört die Behandlung der Grunderkrankung, die vor der Symptombehandlung kommt. Die Gabe von Kortisonpräparaten und Immunsuppressiva kann den weiteren Verlauf des vernarbenden Haarschwunds stoppen und so im besten Fall einer Kahlköpfigkeit vorbeugen.
Je nach Größe und Ausbreitung der Narbenbildung auf dem Kopf kann eine Haartransplantation zu den möglichen Handlungsansätzen gehören. Erfahrene Ärzte versuchen auch andere experimentelle Therapien, die im Einzelfall helfen und dem Voranschreiten des vernarbenden Haarschwunds vorbeugen können. Fakt ist, dass vernarbender Haarausfall individuelle Behandlungspläne erforderlich macht, was wiederum voraussetzt, dass der Arzt ausreichend Erfahrung mit diesem Haarschwund und mit alternativen Behandlungen hat.
Arten von primärer Alopecia cicatricalis
Im Jahr 2001 entwickelte die North American Hair Research Society eine Klassifizierung der primären narbigen Alopezie auf der Grundlage des vorherrschenden Typs des entzündlichen Infiltrats, das in einer Kopfhautbiopsie gefunden wurde. Die Hauptarten werden unterteilt in:
- Lichen planopilaris
- Chronischer kutaner Lupus erythematodes
- Frontale fibrosierende Alopezie
- Zentrale zentrifugale narbige Alopezie
- Pseudopelade von Brocq
- Follikulitis decalvans
- Sezierende Zellulitis der Kopfhaut
Umgang mit vernarbendem Haarausfall
Haarschwund und Kopfhaut Narben führen im Zusammenspiel zu einer starken emotionalen Belastung des Betroffenen. Die psychologischen Auswirkungen sollten nicht unterschätzt werden, da sie perspektivisch zu einer schweren Depression führen und den Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben zur Folge haben können. Sind Sie von vernarbendem Haarausfall betroffen, sollten Sie diesen Umstand akzeptieren lernen.
Um den Blick nicht auf Ihre Kopfhaut zu lenken und auf das Problem angesprochen zu werden, können Perücken und Haarteile helfen. Fachkundige und hilfreiche Unterstützung erhalten Sie in Selbsthilfegruppen und bei Beratungsstellen. Hier spüren Sie, dass Sie mit diesem Problem nicht allein sind und dass es Menschen gibt, die wie Sie unter vernarbendem Haarverlust leiden.
In der Kommunikation mit anderen Betroffenen oder mit Fachberatern erfahren Sie Ansätze dazu, wie Sie am besten mit der Narbenbildung und dem Haarverlust umgehen und was sie tun können, wenn vernarbender Haarausfall Ihr ästhetisches Selbstempfinden einschränkt und Ihr Selbstbewusstsein mindert.
Fazit: Alopecia cicatricalis kann zu dauerhaften Haarverlust führen
Vernarbender Haarschwund kann unterschiedliche Ursachen haben. Autoimmunerkrankungen, Verbrennungen und Unfälle oder eine chronische Hauterkrankung können zu Haarverlust mit sichtbarer Narbenbildung führen. Je früher Sie den Grund für Ihren Haarschwund diagnostizieren lassen, desto schneller kann die Grunderkrankung behandelt und ein Behandlungsplan gegen den Haarausfall entwickelt werden.
Bilden sich Narben in den Bereichen, in denen Ihr Haar ausfällt, ist die Behandlung im Regelfall schwierig. Eine frühzeitige Abklärung verhindert, dass sich der Haarschwund mit Narbenbildung ausweitet und letztendlich Ihren gesamten Kopf betrifft. Lassen Sie sich ärztlich beraten und die umfangreichen Untersuchungen zur Ursachenforschung vornehmen. Auch wenn der Haarschwund nicht umkehrbar ist, ist anschließend eine Behandlung der Erkrankung und ein Fortschreiten des Haarverlusts möglich.
FAQ
Kann Alopecia cicatricialis rückgängig gemacht werden?
In den meisten Fällen ist vernarbender Haarausfall irreversibel. Die Narbenbildung zerstört die Haarfollikel, was das Nachwachsen der Haare verhindert. Eine Haartransplantation könnte eine mögliche Lösung sein, aber nicht in allen Fällen.
Wie lange dauert es, bis sich Alopecia cicatricialis entwickelt?
Die Entwicklung kann variieren. Einige Patienten bemerken den Haarausfall schleichend, während andere einen schnellen und deutlichen Verlust erleben.
Gibt es spezifische Risikofaktoren für Alopecia cicatricialis?
Ja, bestimmte Autoimmunerkrankungen, genetische Veranlagung und schwere Kopfhautverletzungen können das Risiko erhöhen.