Alopecia cicatricalis

Alopecia cicatricalis – Was Sie darüber wissen sollten

Bei dieser Form des Haarausfalls werden die Haarfollikel in der Kopfhaut zerstört. Zu Beginn äußert sich dieses Problem, das als vernarbende Alopezie bekannt ist, durch einen teilweisen und unregelmäßigen Haarausfall.

Im weiteren Verlauf kann man von einem vollständigen Haarausfall betroffen sein und es kann somit zu einer Glatzenbildung mit allen damit verbundenen „Problemen“ kommen. Sind die Haarfollikel zerstört, können an dieser Stelle keine neuen Haare mehr wachsen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Ursachen der vernarbenden Alopezie
  2. Symptome von vernarbendem Haarausfall
  3. Wie wird die Diagnose gestellt?
  4. Behandlung von vernarbendem Haarschwund
  5. Prognose bei vernarbendem Haarausfall
  6. Der Einfluss auf die Lebensqualität
  7. Fazit: Alopecia cicatricalis kann zu dauerhaften Haarverlust führen

Ursachen der vernarbenden Alopezie


Die Alopecia cicatricalis kann sehr verschiedene Ursachen haben. Bei der Rosazea, einer nicht ansteckenden Erkrankung oder Entzündung der Kopfhaut mit roten Flecken und Pusteln, ist vernarbender Haarausfall keine Seltenheit. Auch bei Lupus erythematodes, einer sehr seltenen Autoimmunerkrankung, fallen die Haare in den meisten Fällen vollständig aus und hinterlassen eine vernarbte Kopfhaut. Tritt Herpes zoster, besser bekannt als Gürtelrose, am Kopf auf, kann es zu sichtbaren Narben und dauerhaften Haarverlust führen.

Nahaufnahme von Schwellungen auf der Kopfhaut

Weitere Ursachen können Infektionen wie Trichophytie, eine Pilzerkrankung des Kopfes und der behaarten Körperteile, oder Tinea capitis, eine in Mitteleuropa verbreitete Pilzerkrankung der Kopfhaut, sein. Auch eine genetisch bedingte Veranlagung wie bei der androgenetischen Alopezie kann eine Rolle spielen. In diesem Fall ist das Hormon Dihydrotestosteron, DHT, für den Haarverlust verantwortlich. Wenn Familienmitglieder an irreversiblem Haarausfall mit Narbenbildung leiden, steigt das Risiko für die Nachkommen mit zunehmendem Alter, ebenfalls daran zu erkranken. Weitere Auslöser können Schnittverletzungen oder Verbrennungen der Kopfhaut sein. 

Auch physikalische oder chemische Belastungen durch Chemikalien und Medikamente sind nicht selten Auslöser für narbige Alopezie. Warum Sie unter den Symptomen leiden und warum Ihre Haare ausfallen, kann nur ein Arzt nach einer gründlichen Untersuchung feststellen. Sie können einer Glatzenbildung vorbeugen, wenn Sie frühzeitig nach den Ursachen suchen und eine Diagnose stellen lassen. Manchmal lässt sich der Haarausfall aufhalten oder sogar rückgängig machen. Das funktioniert aber nur, wenn die Alopecia cicatricialis frühzeitig diagnostiziert wird. Sind die Haarfollikel bereits vollständig zerstört, kann in Einzelfällen eine Haartransplantation helfen. Eine Garantie gegen eine vollständige Glatzenbildung gibt es aber leider nicht.

Symptome von vernarbendem Haarausfall


Das wichtigste sichtbare Symptom ist der Haarausfall. Bei dieser Form des Haarausfalls kommt es zu einer Rötung und Schwellung der Kopfhaut mit mehr oder weniger starker Schuppenbildung. Auch Juckreiz und Schmerzen können auftreten und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig beeinträchtigen. Die genannten Symptome können einzeln, aber auch in Kombination auftreten. Grundsätzlich sollte man aufmerksam werden, wenn Haare ausfallen und Rötungen oder Narben an den kahlen Stellen auftreten. 

Dies kann ein Hinweis auf eine Alopecia cicatricalis sein und sollte ernst genommen werden. Es ist nie verkehrt, einen Hautarzt aufzusuchen, wenn man ungewöhnliche Hautsymptome bemerkt oder wenn man feststellt, dass der Kopf juckt und die Haare dünner werden. Im großen Blutbild kann der behandelnde Arzt viele Ursachen erkennen. So kann er feststellen, ob Sie tatsächlich an telogenem Effluvium oder kreisrundem Haarausfall leiden oder ob es nur so aussieht, weil Ihre Kopfhaut vernarbt ist. Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie die Weichen für die Behandlung des Haarausfalls stellt und die Grundlage für den Behandlungserfolg ist.

Wie wird die Diagnose gestellt?


Dank moderner Untersuchungsmöglichkeiten ist es heute möglich, eine Alopecia cicatricalis sicher zu diagnostizieren und dem Patienten geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu empfehlen. Ein erfahrener Arzt kann Alopecia cicatricalis bereits an der Kopfhaut erkennen.

Arzt kämmt die Haare eines Patienten der unter Schuppenflechte leidet

Zur sicheren Diagnose führt er ein großes Blutbild durch und arbeitet hier nach dem Ausschlussprinzip. Erst nach einer sicheren Diagnose lohnt es sich für die Betroffenen, eine bestimmte Behandlungsmethode zu favorisieren und so einen wichtigen Beitrag für seine Lebensqualität zu leisten.

Behandlung von vernarbendem Haarschwund


Eine Heilung im klassischen Sinne ist trotz moderner Medizin und intensiver Forschung nicht möglich. Es gibt jedoch einige Behandlungen, die den Haarausfall verlangsamen oder im besten Fall stoppen können. Welche Methode geeignet ist, hängt von den verschiedenen Ursachen des vernarbenden Haarausfalls ab. Nicht jede Behandlungsmethode ist für jeden Patienten geeignet. Deshalb ist die ärztliche Diagnose so wichtig.

Behandelt werden kann zum Beispiel mit Kortison oder mit Immunsuppressiva und Anti-Roviren. Kortison lindert Schwellungen und Schmerzen und verhindert, dass die Kopfhaut durch übermäßiges Kratzen oder andere mechanische Einwirkungen geschädigt wird. Greift der Körper eigenes Gewebe an, wie es bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen der Fall ist, kann ein Immunsuppressivum helfen. Ob ein Kortison- oder ein Steroidpräparat besser geeignet ist, hängt von der Grunderkrankung und ihren Auswirkungen auf den Körper ab.

Zwei Ärzte nehmen eine Haartransplantation bei einem Patienten vor

Bei sehr dicken und großen Narben kann ein chirurgischer Eingriff eine geeignete Behandlungsmöglichkeit sein. Dies ist auch notwendig, wenn eine Haartransplantation in Betracht gezogen wird. Die Entfernung des überschüssigen Narbengewebes ist eine gute Vorbereitung für die Eigenhaarverpflanzung. Ob ein Haarimplantat in Frage kommt, hängt bei narbigem Haarausfall von der Ursache ab. Bei Autoimmunerkrankungen besteht leider die Gefahr, dass die transplantierten Grafts wieder ausfallen. Daher ist es wichtig, in der Haarklinik offen zu sprechen und die Ursache der Alopezie genau zu erklären.

Prognose bei vernarbendem Haarausfall


Bei dieser Form des Haarausfalls gibt es keine einheitliche, für alle Betroffenen zutreffende Prognose. Vielmehr hängt die Prognose vom Einzelfall ab, insbesondere von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Ein vollständiger Haarausfall ist ebenso möglich wie ein erneutes Haarwachstum nach Behandlung der Auslöser des Haarausfalls.

Bei Autoimmunerkrankungen ist das Risiko einer Glatzenbildung besonders hoch, da hier keine Heilungschancen bestehen. Wie Ihre persönliche Prognose aussieht, kann am besten ein Hautarzt oder ein Spezialist in einer Haarklinik beurteilen. Allgemeine, für jeden Patienten gültige und immer zutreffende Prognosen sind aufgrund der vielfältigen Ursachen des Haarausfalls mit Narbenbildung ausgeschlossen.

Der Einfluss auf die Lebensqualität


Für Menschen mit diesen Symptomen ist es besonders wichtig, sich einem Therapeuten anzuvertrauen und die emotionalen Folgen zu bewältigen. Auch wenn der Haarausfall keine körperlichen Beschwerden verursacht, kann die psychische Belastung enorm sein. Der Rückzug aus dem sozialen Leben bis hin zur völligen Isolation ist hier nur ein Beispiel.

Ein Therapeut kann hier eine große Hilfe sein. Er arbeitet mit Ihnen die emotionalen Folgen der Erkrankung auf und hilft Ihnen, einen Weg zurück in ein qualitativ hochwertiges Leben zu finden. Auch wenn Ihre Erkrankung nicht heilbar ist und Sie die Alopecia cicatricalis nicht aufhalten können, ist es möglich, ein normales Leben zu führen und Ihre Lebensqualität nicht einzuschränken. Die Krankheit selbst ist nicht heilbar, aber es gibt Möglichkeiten, die Ihnen den Weg zurück in ein normales Leben ebnen und Sie davor schützen, depressiv zu werden und sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen.

Fazit: Alopecia cicatricalis kann zu dauerhaften Haarverlust führen


Es handelt sich hierbei um eine schwere Form des Haarausfalls, die zum dauerhaften Verlust der Kopf- und Körperbehaarung führen kann. Vernarbender Haarausfall ist jedoch kein Grund zum Verzweifeln. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die den Haarausfall verlangsamen oder sogar ganz aufhalten und rückgängig machen können. 

Entscheidend für die richtige Behandlung ist die Ursache des Haarausfalls. Daher ist der Besuch beim Facharzt unerlässlich, denn nur er kann Ihnen sagen, welche Behandlungsmethoden zum Erfolg führen und welche teuren Behandlungen Sie wegen mangelnder Erfolgssicherheit unterlassen sollten.