Arten von Haarausfall
Über den Tag verteilt verliert der Mensch so einige Haare und das ist erst mal ein völlig normaler körperlicher Vorgang. Alte und tote Haare fallen aus und machen Platz für neue. In der Regel sind es so etwas hundert. Sie müssen also nicht gleich in Panik ausbrechen, wenn morgens im Waschbecken mal ein paar Haare mehr liegen, ganz besonders nach der Haarwäsche.
Bedenklich wird es erst dann, wenn die ausgefallenen Haare nicht mehr nachwachsen oder kreisrunde kahle Stellen auf dem Kopf auftauchen, die vielleicht noch von einem unerträglichen Juckreiz begleitet werden. Dann ist ein Gang zum Arzt unbedingt angeraten! Haarausfall kann die verschiedensten Ursachen haben. Nachstehend haben wir die bekanntesten Arten von Haarausfall aufgelistet.
Inhaltsverzeichnis
- Der erblich bedingte Haarausfall (Androgenetische Alopezie)
- Kreisrunder Haarausfall (Alopezia Areata)
- Effluvium (der gesteigerte Haarausfall)
- Reibeisenhaut (Alopecia Mucinosa)
- Fazit
Hinweis:
Es handelt sich bei diesem Text um einen reinen Informationstext, der auf keinen Fall eine ärztliche Diagnose ersetzt!
Der erblich bedingte Haarausfall (Androgenetische Alopezie)
Vom erblichen bedingten Haarausfall ist, rein statistisch gesehen, jeder zweite Mann in Deutschland betroffen und etwa 40 Prozent der Frauen.
Die schlechte Nachricht zuerst: Der erblich bedingte Haarausfall ist unumkehrbar. Das heißt, dass die ausgefallenen Haare nicht mehr nachwachsen.
Medikamentös ist der erblich bedingte Haarausfall zwar mit dem Mittel „Finasterid“ behandelbar, doch ist dies mit einigen erheblichen Nebenwirkungen verbunden. So bleibt eine Haartransplantation als einziges Mittel, das dauerhaft Abhilfe schafft
Die Ursache der androgenetischen Alopezie liegt, wie der Name schon verrät, vor allem beim männlichen Teil der Bevölkerung, zu einem wesentlichen Teil in den Genen.Das liegt daran, dass die Haarwurzeln empfindlich auf das Hormon Androgen reagiert, das aus Testosteron gebildet wird, und in der Folge wiederum die Wachstumsphasen der Haare verkürzt.
In folgedessen fallen die Haare vermehrt aus und wachsen dann irgendwann gar nicht mehr nach. Der Verlauf der androgenetischen Alopezie ist bei Männern und Frauen unterschiedlich. Bei Männern beginnt sie zum Teil schon im Teenageralter (eben dann, wenn die ersten Hormone „einschießen“).
Dann entstehen zuerst die berühmten Geheimratsecken und im weiteren Verlauf dann die Tonsur, bei der sich die Haare am Hinterkopf immer weiter lichten. Letztendlich verbinden sich Geheimratsecken und Tonsur dann zu einer kompletten Glatze.
Bei Frauen beginnt der erblich bedingte Haarausfall meist später, häufig erst mit den Wechseljahren. Zunächst wird der Mittelscheitel immer breiter.
Im weiteren Verlauf dünnen die Haare immer mehr aus, bis die Kopfhaut durchscheint. Wie oben schon erwähnt, ist das einzige Mittel, dass dauerhaft gegen die androgenetische Alopezie hilft eine Haartransplantation.
Kreisrunder Haarausfall (Alopezia Areata)
Bei Alopezia Areata fallen innerhalb von kürzester Zeit an vereinzelten Stellen Haare aus. Das Besondere daran: der kreisrunde Haarausfall tritt nicht nur auf dem Kopf auf, auch der Bart oder die Augenbrauen können davon betroffen sein. In bestimmten Fällen kann sogar die gesamte Körperbehaarung ausfallen.
Die genaue Ursache von Alopezia Areata ist wurde bis heute noch nicht vollständig geklärt. Fakt ist: Das eigene Immunsystem greift die Haarfollikel an. Da die Ursachen, wie gesagt, bis heute nicht vollständig abgeklärt sind, gibt es auch keine Therapie, die eben diese bekämpft. Meist zielt die Behandlung darauf ab, das Haarwachstum wieder anzuregen.
In manchen Fällen verschwindet der Kreisrunde Haarausfall auch von selbst wieder. Prinzipiell ist eine Haartransplantation bei Alopezia Areata unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Nach der androgenetischen Alopezie ist der kreisrunde Haarausfall die zweithäufigste Ursache für Haarverlust. Diffuser Haarausfall
Von dieser Form des Haarausfalls spricht man, wenn die Haare über den ganzen Kopf verteilt immer dünner werden.
Die Ursachen für diffusen Haarausfall sind verschiedenster Natur. Zum einen gibt es körperliche Ursachen wie beispielsweise eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, eine Infektion mit bestimmten Bakterien oder Viren oder Herpes Zoster. Auch Krankheiten wie Anorexie oder Bulimie können als Begleitsymptom diffusen Haarausfall haben, weil dem Körper zu wenig oder gar keine Mineralstoffe und Vitamine zugeführt werden beziehungsweise aufgenommen werden konnten, weil diese gleich wieder erbrochen werden. Zum anderen kann diffuser Haarausfall auch psychische Ursachen haben.
Der häufigste Grund dafür ist negativer Stress. Behandelt wird der Haarausfall immer nach seiner jeweiligen Ursache. Menschen, die unter Anorexie oder Bulimie leiden, sollten dringend die Hilfe eines Psychologen beziehungsweise eines Psychiaters suchen, da die Ursachen meist im Unbewußten liegen könnten.
Effluvium (der gesteigerte Haarausfall)
Die Ursachen für den gesteigerten Haarausfall sind sehr verschieden. Zum einen können Haarfärbemittel, insbesondere starke Blondierungen, Allergien auslösen, deren Folge durchaus Haarverlust sein kann (auf diese Nebenwirkung wird übrigens auch auf jeder Packung Färbemittel hingewiesen). Zum anderen greift gerade eine Blondierung die Konsistenz der Haare extrem an, wodurch diese verstärkt abbrechen können. Ein weiterer Auslöser kann auch eine Schwangerschaft sein, weil sich die Hormone in dieser Zeit verändern. Außerdem führen auch Vitamin- und Eisenmangel zu verstärktem Haarausfall.
Auch gewisse Medikamente können dazu führen dass Effluvium auftritt, ebenso eine Strahlentherapie. Wenn Sie den Verdacht haben, unter gesteigertem Haarausfall zu leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Vor allem, um andere Erkrankungen wie den kreisrunden Haarausfall auszuschließen beziehungsweise die androgenetische Alopezie. In der Regel ist es so, dass der gesteigerte Haarausfall sich normalisiert, wenn der Auslöser wegfällt.
Eventuell kann es nötig sein, durchblutungsfördernde Mittel wie Minoxidil zu verschreiben, um das Haarwachstum wieder zu beschleunigen. Oder Eisenpräparate, wenn der gesteigerte Haarausfall durch Eisenmangel hervorgerufen wurde. Mussten Sie sich einer Chemo- beziehungsweise Strahlentherapie unterziehen, beginnt das Haar in der Regel zwei bis drei Monate nach der letzten Behandlung wieder zu wachsen. Von Effluvium und von diffusem Haarausfall sind übrigens häufiger Frauen als Männer betroffen.
Reibeisenhaut (Alopecia Mucinosa)
Bei dieser Hauterkrankung verhärten die Haarfollikel durch Ablagerungen von Muzin, einem Schleimststoff, der von den Hautdrüsen abgesondert wird. Umgangssprachlich wird die Erkrankung auch als skorbutische Gänsehaut bezeichnet. Die Ursachen sind bis heute nicht abschließend geklärt. Der Haarausfall ist, neben dem starken Juckreiz, ein Begleitsymptom dieser Krankheit. Wenn die Haare ausgefallen sind, vernarbt das betroffene Gewebe.
Die Reibeisenhaut tritt nicht nur am Kopf auf sondern auch am Oberkörper und im Gesicht. Bis jetzt gibt es nur stark eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten bei dieser Erkrankung. Meist wird sie mit Glukortikoiden behandelt. Aber auch Antirheumatika haben schon eine gute Wirkung gezeigt. Leider ist bei dieser Erkrankung keine Haartransplantation möglich, da die Gefahr besteht, dass die transplantierten Grafts ebenso von der Krankheit befallen werden können und im Zuge dessen wieder ausfallen.
Fazit: Haarausfall gibt es in verschiedenen Formen
Haarausfall tritt in den verschiedensten Varianten auf. Wie der Zustand behandelt wird, hängt von der Bestimmung der Ursache ab. Dieser auf den Grund zu gehen sollte immer Schritt Nummer 1 sein, wenn der Haarverlust beseitigt werden soll.
Bei Fragen können Sie sich jederzeit an unsere Experten wenden. In einem unverbindlichen Beratungsgespräch zeigen Sie Ihnen gerne Ihre individuellen Möglichkeiten auf.