Mann benutzt Pipette, um seine Haare zu behandeln

Warum Sie Minoxidil vor der Haartransplantation absetzen müssen

Wenn Sie sich für eine Haartransplantation entscheiden und Ihren Haarausfall zuvor mit Minoxidil behandelt haben, müssen Sie das Präparat zunächst absetzen. Minoxidil ist ein Medikament, das als Lösung oder Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Es regt die Haarfollikel zum Wachstum an, indem es die Durchblutung der Kopfhaut fördert. Obwohl es ein wirksames Medikament ist, ist es nicht für jeden und nicht in jeder Situation geeignet. Menschen, die sich einer Haartransplantation unterziehen wollen, haben in der Regel mit medikamentöser Haarwuchsbehandlung keinen Erfolg gehabt. Trotz seiner hohen Wirksamkeit hilft Minoxidil oftmals nicht bei allen Formen und Ausprägungen von Haarausfall.

Eine Eigenhaarverpflanzung muss gut vorbereitet werden, dazu gehört auch, dass Minoxidil vor der Haarverpflanzung abgesetzt wird und die Kopfhaut wieder normal durchblutet wird. Andernfalls kann es während des Eingriffs und der Heilungsphase zu Komplikationen kommen. Um dies zu vermeiden, ist Ihre Offenheit im Erstgespräch mit dem Behandlungsteam wichtig. Denn nur wenn bekannt ist, welche Medikamente Sie einnehmen, kann Ihnen gesagt werden, welche Präparate vor dem Eingriff abgesetzt werden müssen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wann sollte Minoxidil abgesetzt werden?
  2. Welche Alternativen gibt es zu Minoxidil?
  3. Fazit: Minoxidil sollte vor der Haartransplantation abgesetzt werden

Wann sollte Minoxidil abgesetzt werden?


Am besten setzen Sie das Medikament ab, sobald Sie eine Haartransplantation planen, spätestens jedoch 14 Tage vor dem Implantationstermin. Generell wird Ihnen im Vorgespräch empfohlen, durchblutungsfördernde Medikamente rechtzeitig vor dem minimal-invasiven Eingriff abzusetzen. Denn sie führen zu stärkeren Blutungen während der Operation und erhöhen das Infektionsrisiko. Ein weiteres Problem kann in der Heilungsphase auftreten. Durch die stärkere Durchblutung besteht die Gefahr, dass die Transplantate nicht richtig einwachsen und im schlimmsten Fall sogar geschädigt werden.

Manche Patienten fragen, ob es nicht ausreicht, wenn sie für die Haartransplantation Minoxidil absetzen oder die Behandlung einen Tag vor dem Eingriff beenden. Das reicht nicht aus, weil es einige Zeit dauert, bis das Medikament abgebaut ist und die Kopfhaut wieder normal durchblutet wird. Zwischen dem Absetzen von Minoxidil und der Eigenhaartransplantation sollten daher mindestens zwei Wochen liegen. Es ist wichtig, dass Sie die Frage, ob Sie Medikamente einnehmen oder eine äußerliche Haarwuchsbehandlung durchführen, ehrlich beantworten. Nur so kann Ihnen das Behandlungsteam effektiv gegen Haarausfall helfen und die Implantation sicher und qualitativ hochwertig durchführen.

Patienten, die eine Haarklinik aufsuchen, um sich einem minimalinvasiven Eingriff zu unterziehen, haben oft schon vorab viele Methoden ausprobiert, darunter oftmals auch die Behandlung mit Minoxidil. Allein aus diesem Grund ist das Absetzen des Medikaments kein Grund zur Sorge. Hätte es die gewünschte Wirkung von Minoxidil erzielt, wäre eine Eigenhaartransplantation nicht notwendig gewesen. Da es aber sein kann, dass das Haar weiterhin nur spärlich oder auch gar nicht wächst, können Sie Minoxidil vor der Haartransplantation absetzen und sich nach dem Besuch in der Haarklinik auf ein sicheres, gewünschtes Ergebnis freuen. Die neu transplantierten Haare wachsen am besten in einer normal durchbluteten Kopfhaut.

Liegt der Termin in der Haarklinik noch in weiter Ferne, ist es durchaus sinnvoll, das Medikament noch früher abzusetzen. Der Abbau der Wirkstoffe, die Sie auf die Kopfhaut aufgetragen haben, kann im Einzelfall auch länger dauern und je früher Sie Minoxidil vor der Haartransplantation absetzen, desto sicherer sind Sie. Gleiches gilt für andere durchblutungsfördernde Medikamente.

Welche Alternativen gibt es zu Minoxidil?


Bei der medikamentösen Behandlung von Haarausfall gibt es eine Reihe von Alternativen für die Anwendung von Minoxidil. Einer der bekanntesten Wirkstoffe ist Finasterid. Dabei handelt es sich um einen 5-alpha-Reduktase-Hemmer, ein Medikament, das bei genetisch bedingtem Haarausfall eingesetzt wird. Allerdings ist Finasterid nicht frei von Nebenwirkungen, so kann es unter der Behandlung zu Libidoverlust, Erektionsstörungen und Depressionen kommen. So wirksam Finasterid ist, so riskant ist es aufgrund der nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen.

Ein weiterer 5-alpha-Reduktase-Hemmer aus der Klasse der Steroide ist Dutasterid. Die chemisch-organische Verbindung wird bei androgenetischer Alopezie eingesetzt, da sie die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) blockiert. Wie Finasterid hat auch Dutasterid durch den Eingriff in den Hormonhaushalt Nebenwirkungen. Auch Spironolacton wird um Haarausfall zu verhindern eingesetzt. Eigentlich ist es ein Medikament, das für die Behandlung von Bluthochdruck entwickelt wurde. Es blockiert das Hormon Aldosteron, das zu dünner werdendem Haar und starkem Haarausfall führt. Spironolacton ist ebenfalls ein DHT-Blocker, bei dem Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können.

Erblich bedingter Haarausfall in Form von Geheimratsecken, hoher Stirn oder „Mönchsglatze“ entsteht durch die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron, kurz DHT. Reduktasehemmer blockieren die Wirkung dieses Hormons, wodurch der Haarausfall gestoppt und in manchen Fällen sogar rückgängig gemacht werden kann. DHT ist der Hauptfaktor für Haarausfall. Das Hormon zerstört die Haarwurzeln und führt nach dem Ausdünnen der Haare zum vollständigen Verlust der Haare in den genannten Bereichen. Dass es heute zur Haarwuchsbehandlung eingesetzt wird, beruht auf einer Nebenwirkung, die bei der Behandlung im ursprünglichen Anwendungsgebiet entdeckt wurde. Bei vielen Patienten, die mit Finasterid, Dutasterid oder Spironolacton behandelt wurden, wurde ein verstärkter Haarwuchs beobachtet.

Die Wirksamkeit der Medikamente ist jedoch begrenzt und beschränkt sich im Wesentlichen auf den Zeitraum, in dem Sie den Haarausfall mit den genannten Präparaten behandeln. Setzt man beispielsweise Finasterid ab, fallen die Haare nach kurzer Zeit wieder aus. Wegen der zahlreichen Nebenwirkungen ist eine Dauerbehandlung nicht zu empfehlen.

Fazit: Minoxidil sollte vor der Haartransplantation abgesetzt werden


Es handelt sich hierbei um ein durchblutungsförderndes Medikament, das das Wachstum der Haare anregen soll und vor einer Haartransplantation rechtzeitig, spätestens 2 Wochen vor dem Eingriff, abgesetzt werden sollte. Denn durch die gesteigerte Durchblutung der Kopfhaut kann es während der Operation zu größeren Wunden und einem erhöhten Infektionsrisiko kommen.

Auch die Heilungsphase kann durch das Medikament beeinträchtigt werden. Die transplantierten Grafts wachsen nicht richtig an und können sogar so stark geschädigt werden, dass sie wieder ausfallen.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie Minoxidil vor der Haartransplantation absetzen und beim Erstgespräch offen darüber sprechen, dass Sie Ihren Haarausfall derzeit mit diesem Medikament behandeln.