Was ist Shock Loss?
Die Haartransplantation ist ein minimalinvasiver Eingriff, der mit modernsten Techniken Kopfhaut- und Follikel schonend vorgenommen wird. Dennoch traumatisiert die Haarverpflanzung die in der Kopfhaut befindlichen Haarwurzeln, was im Spenderbereich und im Empfängerbereich auftreten kann. Shock Loss ist ein plötzlicher Haarausfall, der ein bis drei Monate nach der Haartransplantation auftritt und hauptsächlich die angrenzenden Bereiche der Follikelentnahme und der Graft-Implantation betrifft. Während bei anderen Haarschwundarten die Wurzel mit ausfällt, bleibt sie in diesem Fall erhalten und das Haar wächst wieder nach. Somit handelt es sich um ein temporäres Phänomen.
Inhaltsverzeichnis
- Häufigkeit von postoperativem Haarverlust
- Ursachen und Symptome von Shock Loss
- Verlauf des Haarverlusts
- Diagnose und Behandlung
- Unterschiede zwischen Shedding und Shock Loss
- Fazit: Der Shock Loss ist völlig normal
Häufigkeit von postoperativem Haarverlust
Laut Statistik leiden rund 60 bis 80 % aller Patienten nach der Haartransplantation unter dem plötzlichen Verlust der Haare. Da das Problem im Zeitraum zwischen einem und drei Monaten nach dem Eingriff auftritt, bereitet es Sorgen und schürt die Angst vor erneutem unumkehrbaren Haarverlust.
Ursachen und Symptome von Shock Loss
Physikalische Ursachen
Chirurgische Eingriffe, einschließlich Haartransplantationen, und schwere Unfälle können zu vorübergehendem Haarausfall führen. Haarausfall nach einer Operation kann auf die Narkose während der Behandlung, Stress oder einen Aspekt der Operation selbst zurückzuführen sein.
Symptome von Shock Loss
Ein typisches Anzeichen für dieses Phänomen ist der plötzliche Ausfall von nicht transplantiertem Haar, der den gesamten Kopf in diffuser Form oder an bestimmten Stellen betrifft. Als Begleitsymptom kann das Haar büschelweise an den Schläfen, am Oberkopf und sogar am Haaransatz ausfallen und sichtbare kahle Stellen hinterlassen.
Verlauf des Haarverlusts
Der Haarschwund unterteilt sich in drei Phasen. Die akute Phase ist der Zeitpunkt, an dem der Haarverlust verstärkt und unverkennbar auftritt. Anschließend folgt die Ruhephase, in welcher augenscheinlich weniger Haar ausfällt und keine neuen, kahlen Stellen auftreten. In deren Folge tritt die Regenerationsphase ein. Hier erholen sich die Haarwurzeln und bilden neues Haar aus.
Diagnose und Behandlung
Diagnosemethoden
Am Anfang steht die Anamnese, in der die gesamte Krankengeschichte des Betroffenen eingesehen und mit dem Arzt besprochen wird. Die Ermittlung möglicher Stressfaktoren ist Bestandteil der Anamnese, der die körperliche Untersuchung durch einen Facharzt folgt. Sind keine körperlichen oder in der Krankengeschichte Verdacht erregende Gründe für den Haarschwund diagnostizierbar, wird bei Bedarf eine Blutuntersuchung auf mögliche Mängel und versteckte Erkrankungen durchgeführt. Zur Absicherung der Diagnose und wenn auch die Blutuntersuchung kein Ergebnis bringt, kann ein Trichogramm, also eine Haarwurzeluntersuchung, durchgeführt werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Tritt der Haarverlust zwar plötzlich, aber nur leicht auf, kann Abwarten und Auskurieren die beste Behandlung sein. Bei stärkerem Haarschwund mit psychischen Auswirkungen sind ein Stressmanagement und gegebenenfalls psychologische Beratung sinnvoll. In bestimmten Fällen kann eine medikamentöse Therapie helfen und den Haarausfall stoppen. Haarwuchsmittel wie Finasterid und Minoxidil sind ebenfalls Optionen, die bei vorübergehendem Haarverlust helfen und den neuen Haarwuchs unterstützen können. In sehr seltenen Fällen, wenn das Haar mitsamt der Wurzel ausfällt, kann eine Haartransplantation als einzig wirkungsvolle Behandlung hilfreich sein.
Unterschiede zwischen Shedding und Shock Loss
Der Shock Loss ist ein telogenes Effluvium, das nicht transplantierte Follikel betrifft. Dieser Haarausfall kann das Endergebnis der Haartransplantation beeinflussen, da in sehr extremen Fällen die Follikel dauerhaft ausfallen können. Auch der Spenderbereich kann nicht richtig nachwachsen.
Im Gegensatz zum Schock-Haarverlust tritt der Shedding-Effekt auf, wenn die transplantierten Follikel aus dem Empfängerbereich ausfallen. Er tritt in der Regel auf, wenn das transplantierte Haar in eine neue Anagenphase eintritt, was bedeutet, dass der Körper das Haar nicht abgestoßen hat und es bereit ist, wieder zu wachsen. Nach 3-4 Monaten wächst das Haar normal nach.
Fazit: Der Shock Loss ist völlig normal und kein Grund zur Sorge
Der Mythos, dass Shock Loss irreversibel ist, hält sich hartnäckig und schürt die Angst von Betroffenen, die im Zuge dessen unter Stress geraten und in ihrer psychischen Verfasstheit beeinträchtigt werden. Ein weiteres Gerücht betrifft den Stress, der immer zu Haarausfall führen soll. Auch das ist unwahr, obwohl anhaltender und sehr starker körperlicher oder mentaler Stress als häufiger Grund für Haarschwund vorliegt.
Haarausfall bei Schock kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Nach einer Haartransplantation oder bei einem Unfall, der nachweislich durch Stress verursacht wurde und die oben genannten Symptome aufweist, ist eine Regeneration ohne ärztlichen Eingriff möglich. Tritt der Haarausfall akut und ohne erkennbaren Grund auf, ist ein Arztbesuch ratsam, um die Ursachen abzuklären, die unterschiedlicher Art sein können.
FAQ
Wie lange dauert es, bis die Haare nach einem Shock Loss wieder nachwachsen?
In der Regel wachsen die Haare innerhalb von 3 bis 6 Monaten nach einem Shock Loss wieder nach.
Gibt es präventive Maßnahmen, um Shock Loss zu vermeiden?
Eine schonende Behandlung während und nach der Haartransplantation sowie die richtige Nachsorge können helfen, Shock Loss zu minimieren.
Welche Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Shock Loss?
Faktoren wie die Art des Haarausfalls, die anzuwendende Methode (FUE, DHI) und individuelle Unterschiede in der Heilung können das Risiko erhöhen.
Kann Shock Loss auch bei nicht-transplantierten Haaren auftreten?
Ja, Shock Loss kann auch bei bestehenden Haaren im Empfängerbereich auftreten, wenn diese durch den Eingriff “gestresst” werden.
Welche Behandlungsoptionen gibt es, wenn die Haare nach Shock Loss nicht nachwachsen?
Optionen umfassen weitere Transplantationen, medikamentöse Behandlungen oder alternative Therapien wie PRP.