Mann schaut traurig auf eine Bürste in der viele Haare hängen

Extremer Haarausfall – wenn das Haar „büschelweise“ ausfällt

Extremer Haarverlust ist eine Form von Haarausfall, bei der in kurzer Zeit sehr viele Haare ausfallen. Viele Haare auf dem Kopfkissen, im Duschabfluss oder an den Schultern der Kleidung können ein Anzeichen dafür sein. Sehr starker Haarausfall ist keine Seltenheit und betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Die Ursachen sind vielfältig und können vorübergehend oder dauerhaft sein und bis zur Glatzenbildung führen.

Je früher extremer Haarausfall medizinisch diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, dass das Haar wieder nachwächst. Wichtig ist, dass die Ursache des Haarausfalls bekannt ist und behandelt wird. Denn selbst bei sehr starkem Haarausfall ist dieser nur ein Symptom für eine tiefer liegende Ursache.

Inhaltsverzeichnis

  1. Ursachen für extremen Haarschwund
  2. Behandlung von Haarausfall in extremer Form
  3. Fazit: Extremer Haarausfall sollte untersucht werden

Ursachen für extremen Haarschwund


Von Haarausfall spricht man, wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen. Findet man Haare in der Wohnung, auf dem Kopfkissen und auf der Kleidung, kann man schon von extremen Haarausfall sprechen. Denn egal welche Haarfarbe und Haarlänge Sie haben, bei einem „normalen“ Haarausfall von weniger als 100 Haaren pro Tag bleiben diese Funde aus. Auch auf dem Kopf erkennt man schnell, wenn das Haar sichtbar dünner wird – ein Zeichen für extremen Haarausfall. Bei der Menge der Haare auf dem Kopf würden Sie bis zu 100 Haare pro Tag gar nicht bemerken.

Die Ursache für das extreme Ausfallen der Haare hängt auch immer von der Form des Haarausfalles ab. Diffuser Haarausfall hat andere Gründe als kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata), genauso wie vernarbender Haarausfall auf andere Ursachen zurückzuführen ist, als erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie).

Haarverlust kann verschiedene Ursachen haben, je nach Art des Haarausfalls. Von den Genen, über die Hormone bis hin zu äußeren Einflüssen ist vieles dabei. Welche Faktoren entscheidend sein können, beschreiben wir im Folgenden:

Genetische Veranlagung

Sehr starker Haarausfall bei Frauen und Männern kann genetisch bedingt sein, was die häufigste Form darstellt. In diesem Fall lichten sich die Haare an den Schläfen, am Stirnhaaransatz und/oder in Form von kahlen Stellen am Kopf. Bei genetischer Veranlagung sind Geheimratsecken und Mönchsglatze typische Anzeichen.

Auch hormonelle Ungleichgewichte können zu extremem Haarausfall führen. Wenn die Hormone verrückt spielen, gerät der Körper aus dem Gleichgewicht und die Haare können teilweise oder am ganzen Kopf ausfallen.

Bei Männern, die viel Testosteron produzieren, kann es zu einer starken Umwandlung des Hormons in Dihydrotestosteron (DHT) kommen. In diesem Fall fallen die Haare innerhalb kurzer Zeit in großen Mengen aus. Betroffen sind vor allem der Schläfenbereich und der Scheitel.

Medikamente

Bestimmte Medikamente können das Haar ausdünnen und dazu führen, dass extremer Haarausfall zu einem sichtbaren Problem wird. Verändert sich die Durchblutung der Kopfhaut oder ziehen Medikamente Nährstoffe ab, ist starker Haarschwund kein seltenes Begleitsymptom.

Haben Sie die Medikamente im Verdacht, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über die Möglichkeit einer Umstellung der Medikation.

Mann nimmt eine Tablette und hält ein Glas Wasser in der Hand

Erkrankungen

Es gibt Erkrankungen, bei denen Haarausfall ein Symptom ist. Besonders extremer Haarausfall tritt bei Autoimmunerkrankungen auf. Hier stößt der Körper körpereigenes Gewebe und damit auch die Haarwurzeln ab. Das Haar kann innerhalb kurzer Zeit sehr dünn werden oder ganz ausfallen.

Ein Bluttest gibt Aufschluss darüber, ob Sie an einer solchen Erkrankung leiden und ausgefallene Haare deshalb abgestoßen werden. Auch Hautpilze und Schuppenflechte können extremen Haarausfall verursachen. Eine Abklärung beim Facharzt ist deshalb wichtig, weil nur eine ursächliche Behandlung vor Glatzenbildung schützen kann.

Mangelernährung

Wenn extremer Haarausfall auftritt und Krankheiten, Medikamente oder hormonelle Störungen ausgeschlossen werden können, ist meist ein Blick auf die eigene Ernährung aufschlussreich. Mangelernährung, also die Unterversorgung mit lebenswichtigen Vitalstoffen, kann sehr starken Haarausfall begünstigen. Das bedeutet nicht, dass man zu wenig isst, sondern dass man das Falsche isst. Fast Food in Kombination mit wenig Obst und Gemüse ist heute eine der Hauptursachen für den Verlust der Haare.

Wenn die Haarwurzeln über einen längeren Zeitraum unterversorgt sind, gehen sie früher in die Ruhephase und die Haare fallen aus. Wird rechtzeitig gehandelt und die Ernährung umgestellt, sterben die Haarfollikel nicht ab und können wieder aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt werden. Achten Sie vor allem auf die optimale Zufuhr von Eisen, Vitamin B und Zink. In einem Bluttest findet der Arzt schnell heraus, ob Ihr Haarschwund durch eine Mangelernährung der Haarwurzeln hervorgerufen wird.

Stress

Stehen oder standen Sie in letzter Zeit unter Stress? Stress ist eine der Hauptursachen für extremen Haarausfall in unserer Gesellschaft. Oft wird der Haarausfall, der meist etwa 3 bis 6 Monate nach einer körperlichen oder emotionalen Belastung einsetzt, nicht mit dieser in Verbindung gebracht. Es ist jedoch bekannt, dass Stress ein starker Auslöser für Haarausfall ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um körperlichen oder seelischen Stress handelt.

Auch die Rede von „positivem und negativem“ Stress ist nicht zutreffend. Tatsache ist, dass Stress zu hormonellen Veränderungen und zu einer Unterversorgung der Haarwurzeln führt. Bei extremem Haarausfall empfiehlt sich ein Blick in die Vergangenheit. Wer unter Dauerstress leidet, kann im schlimmsten Fall eine Glatze bekommen und alle Haare verlieren.

Behandlung von Haarausfall in extremer Form


Extremer Haarausfall kann auf verschiedene Weise behandelt werden. Allerdings ist nicht jede Behandlungsmöglichkeit für jede Ursache des Haarausfalls geeignet. Umso wichtiger ist es, die Ursache des Haarausfalls zu kennen und auf dieser Grundlage die richtige Behandlung zu wählen.

Medikamente

Bei erblich bedingtem Haarausfall können Medikamente wie Finasterid oder Minoxidil zur Behandlung eingesetzt werden. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das Medikament nur so lange wirkt, wie man es anwendet.

Auch die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Alle Medikamente verlieren ihre Wirkung, sobald sie abgesetzt werden. Außerdem sind sie teuer und belasten den Körper.

Anpassung der Lebensweise

Beruht Ihr Haarschwund auf einer Mangelernährung, reicht die Ernährungsumstellung in der Regel aus. Nachdem Ihre Follikel wieder ausreichend versorgt werden, wächst das Haar nach.

Wenn Sie unter Stress leiden, hilft ein ausgewogenes Stressmanagement und stoppt den Haarschwund. Auch in diesem Fall wächst das Haar im Regelfall ohne zusätzliche Behandlung wieder nach.

Mann entspannt sich auf einem Sofa

Im Einzelfall können Sie die Aktivierung der Haarfollikel durch eine Lasertherapie oder PRP-Therapie unterstützen. Diese Methoden funktionieren, wenn die Haarwurzeln noch lebendig sind.

Haartransplantation

Bei sehr starkem und irreversiblem Haarausfall ist die Haartransplantation die einzige dauerhaft wirksame Behandlungsmethode. Im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung hält die Transplantation ein Leben lang und ist somit Ihre Chance, abgestorbene Haarwurzeln zu ersetzen und Geheimratsecken oder Glatzenbildung entgegenzuwirken.

Gesunde Follikel aus dem Spenderbereich werden mit der FUE-Technik entnommen und in den Empfängerbereich, d.h. auf die kahlen Stellen der Kopfhaut, eingepflanzt. Schon nach wenigen Monaten wachsen die Haare wieder. Der minimal-invasive Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung mit einer Sedierung und ist daher völlig schmerzfrei. Wenn das Haar mitsamt der Haarwurzel ausgefallen ist, ist die Eigenhaartransplantation die einzige Methode, um das Haar nach rund einem Jahr wieder voll und dicht wachsen zu lassen.

Fazit: Extremer Haarausfall sollte untersucht werden


Wenn Sie unter sehr starkem bis extremem Haarausfall leiden, sollten Sie den Gang zum Facharzt nicht auf die lange Bank schieben. Davon wird vor allem gesprochen, wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen.

Extremer Haarausfall hat Ursachen, die nur ein Arzt durch eine Untersuchung der Kopfhaut und des Blutes feststellen kann. Prüfen Sie, ob Sie unter Stress stehen oder ob sich Ihre Ernährungsgewohnheiten in den letzten Monaten verändert haben. Auch ein Blick auf die Köpfe anderer Familienmitglieder kann Aufschluss geben, vor allem bei erblich bedingtem Haarausfall. 

Das beste Mittel gegen Haarausfall ist Vorbeugung. Ernähren Sie sich gesund, vermeiden Sie Stress und reagieren Sie sofort, wenn ein verschriebenes Medikament zu Haarausfall führt. Der Verzehr von viel Obst und Gemüse ist wichtig, um die Haarwurzeln mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und sie so zu stärken, dass sie nicht ausfallen.